Die Pflanze Hanf: zukunftsträchtig in jeder Beziehung

Wer das Straßenverzeichnis seiner oder ihrer Stadt bzw. Gemeinde aufschlägt und unter „S“ nachschlägt, wird vermutlich unter anderem auf die „Seilergasse“ stoßen. In der Regel ist das eine sehr gerade und ebene Gasse. Ihren Namen erhielt die Seilergasse aufgrund der früher dort lebenden und ihr Handwerk verrichtenden Menschen, den Seilern und ihren Familien.

Diese brauchten zur Anfertigung von Stricken und Tauen eine sehr lange und gerade Strecke, um etwa Hanfseile zu drehen. Bis in das 20. Jahrhundert hinein war Hanf die universelle Pflanze in der Landwirtschaft. Stoffe, Arznei, Öl, Lebensmittel, Tierfutter, Papier, Baustoffe sind einige Beispiele dafür, was aus der Hanfpflanze gemacht werden kann. Dazu anspruchslos im Anbau und dies nachgewiesenermaßen seit rund 12.000 Jahren.

Über die in den folgenden Jahrzehnten stattfindenden Verleumdungskampagnen und die Verächtlichmachung der Pflanze muss an dieser Stelle nicht berichtet werden. Das Internet ist voll davon und erlaubt es jedem, sich ein differenziertes Bild dazu zu machen. Ein Stichwort hierzu wäre zum Beispiel „Harry J. Anslinger“.

Inzwischen haben viele Länder den Hanf oder bestimmte Bestandteile der Pflanze ganz oder teilweise wieder legalisiert und den Markt für Hanf-Produkte geöffnet. Eines dieser Produkte ist das Phyto-Cannabinoid des weiblichen Hanfs. Es ist eines von 113 Cannabinoiden der Pflanze und mit rund 40 % am Extrakt das Cannabinoid mit dem größten Anteil. Eigentlich müsste die Abkürzung für dieses Cannabinoid PCBD heißen, es hat sich jedoch CBD eingebürgert, da der Wortvorsatz Phyto (übersetzt: Pflanze) nicht notwendig ist.

CBD-Produkte sind beispielsweise:

  • CBD-Blüten, die zum Beispiel als Tee getrunken oder geraucht werden können
  • CBD-Fruchtgummis, die in ihrer Optik den klassischen Gummibären gleichen
  • CBD-Öl, das oral eingenommen werden kann (zunächst am besten in kleinen Mengen)
  • CBD-Salben, die zur äußeren Anwendung bestimmt sind

Macht CBD süchtig?

Der einzige Stoff im Hanf, der eine Wirkung im menschlichen Körper erzeugt, die als süchtig machend wirken könnte, ist das Tetrahydrocannabinol, kurz THC. Das aber kommt im CBD nicht vor oder maximal mit einem THC-Gehalt von 0,2 %, gemäß den Vorgaben des deutschen Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Das Problem ist, dass sich der THC-Gehalt nicht so einfach messen lässt. Deshalb befinden sich CBD-Produkte in Deutschland bezüglich des Verkaufs in einer rechtlichen Grauzone. Allerdings wird die Abgabe als Nahrungsergänzungsmittel ohne Heilsversprechen weitestgehend vom Gesetzgeber toleriert.

Sicher wird jedem oder jeder klar, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird. Alkohol und Nikotin, sind legal, verursachen aber beträchtliche Schäden an der Gesundheit und damit auch an der Gesellschaft. Gleichzeitig ist der Nutzwert von Alkohol und Nikotin, abgesehen von den Steuereinnahmen, sehr gering. Die Hanfpflanze beziehungsweise das darin enthaltene THC entspricht in Wirkung und Auswirkung ungefähr dem Alkohol, erzeugt jedoch keine Aggressionen, eine bei übermäßigem Alkoholgenuss häufig festzustellende Wirkung.

Es kann damit argumentiert werden, das eine bekannte Gefahr, die bereits gebannt ist, nicht wieder auf die Gesellschaft losgelassen werden sollte.

Wie groß aber ist denn die Gefahr?

Kokain und Opium waren bis vor dem Handelsverbot in den Jahren 1914 und 1920 in jeder Apotheke rezeptfrei zu erwerben. Heroin und LSD wurden in Deutschland erst im Jahr 1971 verboten. Alle vier Drogen erzeugen schwere Suchtprobleme und nachweisbar zahlreiche Todesfälle. Genau dieser Nachweis kann bei Cannabis nicht geführt werden. Seit 12.000 Jahren der Menschheit bekannt und nirgends finden sich Berichte zu häufigen Todesfällen oder zu unheilbar Süchtigen.

CBD-Produkte, die im Verkauf sind, können auf jeden Fall ohne diese Bedenken haben zu müssen genossen werden.