Diese mehr oder weniger kleinen Fluggeräte haben in den letzten Jahren unser Verhältnis zu dem großen Raum über uns verändert. Wir haben uns an einen Blickwinkel gewohnt, der zuvor nur mit sehr hohem Aufwand erfassbar war. Die individuelle Sicht von oben, in der Distanz frei skalierbar, bringt den Menschen zumindest optisch näher an den alten Traum, selbst frei wie ein Vogel zu fliegen. Über allem schweben und die Welt darunter sehen, auch wenn es letztlich ein Stellvertreter ist, die Drohne, der mittels Kamera und Funksignal das ins Auge gefasste an den nach wie vor erdgebundenen Betrachter übermittelt.
Natürlich hat sich in diesem Segment längst eine ganze Sparte etabliert, die sich beruflich mit der Drohnen-Anwendung beschäftigt. So können sich beispielsweise Unternehmen von Spezialisten einen Drohnen Imagefilm erstellen lassen, der Firmen- oder Produktvideos eine ganz neue Dynamik verleiht. Aber nicht nur das, es gibt eine ganze Reihe von Einsatzgebieten, in der Drohnen allen anderen Technologien überlegen sind, weil sie sich für den Menschen weitgehend gefahrlos in einem Raum bewegen, der praktisch keine Hindernisse kennt. Gleichzeitig können sie, mit entsprechender Technologie ausgestattet, Aufgaben in der Logistik und der Information übernehmen. Sicher auch in der Wehrtechnik, doch das ist wieder ein ganz eigener Bereich.
Sicher sind die populärsten Gebiete, in denen Drohnen verwendet werden, im privaten Bereich zu finden. Auch der Pakettransport mittels Drohne ist ein oft diskutiertes Segment, doch längst sind Drohnen in noch ganz anderen Sparten im Einsatz, wie etwa:
Vor allem im letzteren, im Veranstaltungswesen, beweisen Drohnen, was sie außer Schweben, Fliegen und schnellem Stellungswechsel noch können und was die Geräte umso faszinierender für weitere Einsatzgebiete macht.
Wenn hunderte Drohnen gleichzeitig aufsteigen, erlaubt moderne Steuerungstechnik, dass alle diese Drohnen von einer Person oder einer Software gelenkt werden können. Sie bewegen sich dann wie ein Vogelschwarm am Himmel. Das ist schon lange keine Science Fiction mehr. Sie können präzise in Formation fliegen und dabei als Schwarm vorgegebene Figuren am Himmel darstellen. Ein riesiger Drache aus vielen Lichtpunkten am nächtlichen Himmel? Mit einem Drohnenschwarm kein Problem. Die Anhänger von UFO-Sichtungen werden heute mehr und mehr in Erklärungsnöte gelangen oder wohl ihre Überzeugungen aufgeben.
Drohnenschwärme lassen sich aber auch ganz praktisch einsetzen. Mit ihrer Hilfe lassen sich zum Beispiel in kurzer Zeit große Gebiete kontrollieren und da die Drohnen untereinander kommunizieren, können Funkbrücken aufgebaut werden, auch wenn einer einzelnen Drohne meist nur kurze Funkdistanzen zur Verfügung stehen. Auf diese Weise lassen sich zum Beispiel vermisste Personen viel schneller aufspüren, als wenn dafür ein von Menschen geflogener Helikopter zum Einsatz kommt. Wesentlich kostengünstiger als ein Hubschrauber ist ein Drohnenschwarm ohnehin.
Die Frage wird oft gestellt und Jeff Bezos, der Chef von Amazon, hat hierzu durchaus klare Vorstellungen. Nur stellen Drohnen in dicht besiedelten Gebieten und in großer Häufigkeit am Himmel ein Risiko dar, denn auch Drohnen können aufgrund eines Defekts herabfallen. Das Risiko durch den erdgebundenen Straßenverkehr ist wohl schon hoch genug, da braucht es nicht noch eine eventuelle Bedrohung von oben.
