Amazon als Webshop-Ersatz?

Der Handel über das Internet floriert wie nie zuvor. Täglich werden tonnenweise Waren online bestellt, verpackt, verschickt und an den Haustüren entgegengenommen. Was für die Verbraucher:innen den Einkauf einfacher macht, bedeutet für Händler:innen oft einen Mehraufwand. Allerdings gibt es mehr und mehr Unternehmen, die inzwischen ausschließlich auf den Online-Handel setzen und auf diese Weise den zusätzlichen Aufwand so gering wie möglich halten können.

Der herkömmliche Webshop vs. Amazon

Klassisch im Bereich des Online-Handels ist der eigene Webshop, der bequem von der Unternehmens-Website aus zu erreichen sein sollte. Natürlich macht es Arbeit, einen eigenen Webshop einzurichten und zu pflegen – neben dem Betreiben der Seite an sich muss schließlich auch der Zahlungsverkehr mit allen sich ergebenden rechtlichen Voraussetzungen berücksichtigt werden. Eine gute Platzierung bei Google (Stichwort SEO) ist Pflicht, wenn der Shop von potentiellen Kund:innen auch gefunden werden soll. Dabei nutzen viele Verbraucher:innen heutzutage gar nicht mehr Google, sondern direkt Amazon, um ihre Wunsch-Produkte zu recherchieren. Aus diesem Grund setzen immer mehr Händler:innen nicht mehr auf einen eigenen Webshop, sondern auf eine vorteilhafte Präsentation auf Amazon direkt. Eine Amazon Agentur kann dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen. Doch ist es wirklich eine gute Idee, exklusiv über Amazon zu vertreiben?

Abhängigkeit von Amazon

Wer nicht über einen eigenen Webshop, sondern über Amazon verkauft, entbindet sich von der Aufgabe, die nötige Onlinehandel-Infrastruktur in Stand zu halten. Das scheint ideal für kleine Händler:innen, die ansonsten einen Großteil der zur Verfügung stehenden Arbeitszeit in die maintenance investieren müssten, sowie für unerfahrene Händler:innen. Der Preis dafür ist allerdings die Abhängigkeit von der Funktionsfähigkeit von Amazon sowie die Wahrnehmung vieler Verbraucher:innen, ein Teil Amazons statt ein unabhängiges Unternehmen zu sein. Es gibt Menschen, die Amazon aus moralischen Gründen bewusst meiden. Bei allen anderen können Sie als Händler:in auf Amazon erwarten, nicht explizit als eigenes Unternehmen wahrgenommen zu werden. Es ist schwerer, die eigene Marke auf Amazon zu stärken als durch einen eigenen Webshop.

Regelungen auf Amazon

Es gibt gewisse Gesetze, die Betreiber:innen von Online-Shop einzuhalten haben. Dazu gehören beispielsweise Gesetze über Informationen, die die Website des Shops enthalten muss, die eindeutige Kennzeichnung des finalen Klicks, der ein Produkt verbindlich bestellt, sowie Regelungen zum Rückgaberecht. An diese Gesetze muss sich auch Amazon halten, allerdings müssen sich Händler:innen auf Amazon darüber hinaus auch mit den internen Richtlinien auf Amazon selbst auseinandersetzen. Diese Regelungen sind dafür bekannt, vorteilhaft für Kund:innen, nicht aber unbedingt für Händler:innen zu sein. Insbesondere das sehr kulante Rückgaberecht auf Amazon ist in jüngster Vergangenheit in den Verruf gekommen, zu empfindlichen Verlusten für die Händler:innen zu führen.

Platzierungen auf Amazon

Um auf Amazon viele Klicks zu erreichen, reicht es nicht, dort lediglich gelistet zu sein. Ebenso, wie im Bereich SEO Maßnahmen ergriffen werden, um Websites im Google-Algorithmus nach vorne zu bringen, können und sollten auf Amazon Dinge getan werden, die zu einer Platzierung unter den ersten Produkten führen. Für viele Käufer:innen ist nämlich nicht die Qualität ausschlaggebend für den Kauf, sondern die Einfachheit: sie kaufen einfach, was ihnen als erstes angezeigt wird.