Jobvergabe mittels Internet – suchen statt bewerben lassen

Stellenangebote in der Zeitung sind längst nicht mehr das beste Mittel der Wahl, um geeignete Kandidat:innen für freie Stellen im Unternehmen zu rekrutieren. Selbst der jeweiligen Position angemessene Printmedien besitzen nicht mehr den Stellenwert früherer Zeiten. Eine ganze Seite in der FAZ oder der SZ, um eine Stellenanzeige zu schalten, bei der es beispielsweise um den Chefsessel großer Unternehmen geht, mag beeindruckend sein, doch mit der Interaktivität der sozialen Medien können analoge Produkte nicht mithalten. Deshalb verlassen sich heute Personalverantwortliche fast jeder Unternehmensgröße und aller Branchen lieber auf ein gutes Social Media Recruiting, das klare Vorteile mit sich bringt.

In Zeiten von Fachkräftemangel in fast jedem Bereich der Wirtschaft kann die Suche nach Personal durchaus zur Entscheidung über die weitere Existenz eines Unternehmens werden. Inzwischen haben selbst die größten Kritiker:innen der Automation festgestellt, dass sich mit Maschinen, die in der Produktion, dem Service, der Administration und der Verarbeitung weitgehend selbständig arbeiten, der Personalstand für einfach gelagerte Tätigkeiten verringert hat. Jedoch hat sich der Bedarf an sehr gut ausgebildeten Spezialist:innen enorm vergrößert. Diese werden nun händeringend gesucht. Dabei erzeugt eine komplexe Wirtschaft eine Kettenreaktion in der Ausbildung. Denn hoch qualifizierte Fachkräfte benötigen entsprechend geschulte Lehrer:innen, die mindestens ebenso Fachkräfte auf ihrem Gebiet sein müssen, dem produzierenden Arbeitsmarkt aber fehlen. Dank des Geburtenrückgangs und der Verrentung vieler Arbeitnehmer:innen wird sich diese Situation in den kommenden Jahren möglicherweise weiter verschärfen. Einen Ausweg kann allerdings die Zuwanderung bringen, denn global steigt die Bevölkerung unverändert.

Unbesetzte Stellen kommen ein Unternehmen teuer

Ein Blick auf die Eckwerte der Bundesanstalt für Arbeit zeigt, wie dramatisch die Situation ist. Je nach Bundesland dauert es recht lange, bis eine vakante Stelle wieder neu besetzt werden kann. In Berlin geht es am schnellsten, wobei „schnell“ relativ ist. Es dauert in der Bundeshauptstadt im Schnitt 118 Tage, bis ein oder eine geeignete Bewerber:in gefunden und eingestellt ist. In Niedersachsen dauert es dagegen am längsten. Dort sind es im Schnitt 187 Tage. In dieser Zeit geht den Unternehmen viel Geld verloren, weil eine unbesetzte Stelle keinen Umsatz erwirtschaftet. Wie viel, ist wiederum von Branche zu Branche unterschiedlich. Je höher die gesamten beruflichen Anforderungen sind, desto teurer wird es. Spitzenreiter sind hierbei die IT und die Gesundheitsbranche. Im Bereich der Informationstechnologie sind offene Stellen etwa 118 Tage unbesetzt, was das jeweilige Unternehmen statistisch 37300 Euro kostet. Posten in der Gesundheit sind sogar 142 Tage unbesetzt, was zu Kosten von durchschnittlich 37700 Euro führt. Positionen in der Administration sind hingegen nur 67 Tage vakant und der zu erwartende Verlust beträgt lediglich 16000 Euro. Umgelegt auf die zehn wichtigsten Berufsgruppen in Deutschland warten Firmen im Durchschnitt 100 Tage auf den oder die neue Mitarbeiter:in und fahren in dieser Zeit rund 29000 Euro Verlust ein.

Auf Bewerber:innen warten reicht nicht mehr

Abgesehen von Spitzenpositionen im Management, in denen schon seit langem Headhunter für Firmen tätig sind, ist nach wie vor die übliche Vorgehensweise die Stellenausschreibung und danach das Warten darauf, wer und wie viele sich auf den Posten bewerben.

Dabei zeigt es sich, dass inzwischen ein erheblicher Teil potenzieller zukünftiger Mitarbeiter:innen auf Social Media ihre beruflichen Fähigkeiten weitgehend öffentlich präsentieren. Diese Daten müssen nur noch ausgewertet und entsprechend geeignete Kandidat:innen aktiv angesprochen werden. Das verkürzt die Zeit der unbesetzten Stellen in der Regel ganz erheblich.