Herausforderungen beim eLearning

Der aktuelle Trend in Sachen Bildung geht klar zum eLearning. Darunter versteht man das Lehren und Lernen mittels moderner, digitaler Medien – zum Beispiel über den Desktop-PC, das Tablet oder das Smartphone. Meist spielen das Internet und damit verbunden die digitale Kommunikation miteinander eine ganz entscheidende Rolle. Doch leider ist es kein automatisches Erfolgskonzept, von traditionelleren Lehrmethoden auf eLearning umzuschwenken – ganz im Gegenteil: wenn das eLearning tatsächlich zu einem Wissenszuwachs führen und nicht nur dem Prestige dienen soll, gibt es einiges zu beachten.

eLearning: populär durch die Pandemie

In aller Munde ist eLearning schon lange, doch dass es auch außerhalb von Nischen breite Anwendung findet, ist erst seit 2020 der Fall. Durch die Corona-Pandemie wurde es plötzlich notwendig, Schüler:innen, Student:innen und Auszubildende auch fernab vom Klassenzimmer weiter unterrichten zu können. eLearning war die naheliegende Lösung: die notwendige Infrastruktur, z. B. geeignete Endgeräte, Softwares und ein Internetzugang, war zwar noch nicht für das eLearning konkret ausgebaut, aber im Großen und Ganzen vorhanden.

Die Schwierigkeiten beim eLearning

Doch mit einem bloßen Wechsel des Lehrmediums hin zu moderner Technik ist es beim eLearning noch nicht getan. Denn das Lernen mittels moderner Medien birgt eigene Herausforderungen:

  • Die Motivation ist durch ständige Ablenkungen und den fehlenden Ortswechsel nur mit viel Selbstdisziplin aufrechtzuerhalten.
  • Die adäquate Betreuung durch eine Lehrkraft wird schwieriger. Lernschwierigkeiten fallen mitunter erst sehr verspätet auf.
  • Lehrkräfte benötigen eine entsprechende Ausbildung, um mit den modernen Medien als Lehrmedien sinnvoll umgehen und das innewohnende Potential gänzlich nutzen zu können.
  • Es muss berücksichtigt werden, dass das Arbeiten mit modernen Medien eine andere Art erfordert, mit Informationen umzugehen (Auswendiglernen wird z. B. sinnlos, wenn eine schnelle Google-Recherche alle nötigen Infos bietet). Prüfungen müssen angepasst werden, um Betrug zu verhindern.
  • Teilweise bestehen noch finanzielle oder infrastrukturelle Herausforderungen, um alle Beteiligten mit geeigneten Endgeräten zu versorgen. Teilhabe kann schwerer werden.

Der Unterschied zwischen Lerninhalt, -methode und -medium

Wesentlich für alles Lehren ist es stets, zwischen Lerninhalt, Lernmethode und Lernmedium zu unterscheiden. Das misslingt allerdings leider vielen, sobald es um das Thema eLearning geht. Der Begriff eLearning bezieht sich auf das Lernmedium – und nur darauf. In Methodik und Lerninhalten sind Lehrkräfte nach wie vor frei bzw. nur an die gültigen Lehrpläne gebunden.

Ein Beispiel zur Abgrenzung dieser drei Ebenen des Lernens: Stellen Sie sich vor, eine Geschichtslehrerin erklärt ihren Schüler:innen die auslösenden Gründe für die Französische Revolution 1789. Das ist der Lerninhalt. Um dieses Wissen zu vermitteln, ist eine Lernmethode nötig, die die Lehrerin passend wählen muss. In unserem Fall entscheidet sie sich für ein Tafelbild, das die Schüler:innen abzeichnen und sich einprägen sollen; andere mögliche Methoden wären z. B. das Lesen eines Schulbuchtextes oder ein Rollenspiel. Das Tafelbild kann von der Lehrerin an die Tafel gezeichnet, aber auch per Overhead-Projektor an die Wand geworfen, per Arbeitsblatt ausgeteilt oder aber über eine Online-Plattform als jpg-Datei zugänglich gemacht werden. Das ist das Lernmedium.