Die Wirtschaft ist ein komplexes Netzwerk aus verschiedenen Handelsbeziehungen. Auch Einzelpersonen sind als Verbraucher:innen ein Teil dieses Netzwerks – und zwar ein gar nicht mal so unbedeutender. Schließlich sind es in den meisten Fällen die Verbraucher:innen, welche Unternehmen mit ihren Produkten und Dienstleistungen zu erreichen versuchen. Das bedeutet in logischer Konsequenz, dass die Verbraucher:innen in der Masse eine große Marktmacht besitzen, denn ihr Kaufverhalten bestimmt, welche Unternehmen Gewinn und welche Verlust machen.
Natürlich sind die Einflussmöglichkeiten als Einzelperson begrenzt und Sie werden es mit Ihrem persönlichen Kaufverhalten wohl kaum schaffen, ein Unternehmen an den Rand des Bankrotts zu bringen (oder von dort zu retten). Dennoch ist unbestreitbar, dass Ihr wirtschaftliches Verhalten Einfluss hat – und das gilt nicht nur für Ihre Rolle als potentielle:r Käufer:in. Einzelpersonen können auch wirtschaftliche Entscheidungen als ausgebildete Fachkräfte treffen, die ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen, sowie als private Investor:innen.
Welche Unternehmen überhaupt gegründet werden können, ist oft eine Frage des Geldes. Dasselbe gilt für den Bereich Mergers & Aquisitions sowie für Expansionen: alle diese Vorgänge, die dem Unternehmen zum Wachstum verhelfen sollen, sind abhängig vom zur Verfügung stehenden Kapital. Spätestens seit Die Höhle der Löwen ist klar, dass dieses Kapital nicht nur durch Sparen oder Kredite aufgebracht werden kann, sondern dass auch Einzelpersonen als Investor:innen in Frage kommen können. Natürlich haben nur die wenigstens Einzelpersonen so viel Kapital zur Verfügung wie die “Löwen” in der beliebten Fernseh-Show, doch auch dafür gibt es eine Lösung: die Crowd.
Das Investieren in Unternehmen zusammen mit der Crowd bietet Privatpersonen mit Investment-Kapital die einmalige Chance, die wirtschaftlichen Entwicklungen zu stärken, die sie als besonders wichtig oder erfolgversprechend erachten. In gewisser Weise werden wirtschaftliche Projekte durch Crowd-Funding demokratisch, denn die Entscheidung der Menge wird unter Umständen zum ausschlaggebenden Faktor über Erfolg und Misserfolg.
Jedes Unternehmen – zumindest ab einer gewissen Größe – ist ein Zusammenschluss von Menschen mit verschiedenen Fähigkeiten, die an einer gemeinsamen Sache arbeiten. Jede:r Chef:in weiß, wie wertvoll engagierte Fachkräfte im eigenen Unternehmen sind. Doch der Bewerbungsprozess, der einer Beschäftigung in der Regel vorausgeht, dient nicht nur der Auswahl eines geeigneten Kandidaten oder einer geeigneten Kandidatin durch Repräsentant:innen des Unternehmens, sondern umgekehrt macht sich auch die Fachkraft ein Bild, bei welchem Unternehmen sie am liebsten arbeiten möchte. Die Entscheidung für oder gegen ein Unternehmen kann viel zu Erfolg und Misserfolg dieses Unternehmens beitragen.
Über Kapital oder eine begehrte Berufsausbildung verfügt nicht jeder, doch jeder kauft ein. Somit stellt die persönliche Kaufentscheidung die absolute Basis dar, um die Wirtschaft als Einzelperson zu beeinflussen. Doch auch jenseits des Kaufaktes an sich hat die Entscheidung für oder gegen ein Produkt Auswirkungen.
Mit informierten Entscheidungen können andere Menschen in ihren eigenen Entscheidungen beeinflusst werden. Das kann entweder direkt geschehen, indem man zum Beispiel in einem Gespräch die Gründe für die eigene Entscheidung teilt und andere eventuell überzeugt, oder indirekt, indem beispielsweise erwachsen gewordene Kinder die Produkte kaufen, die sie von zu Hause kennen.
